Systemische Therapie

 

Systemische Therapie ist ein gemäß § 11 PsychThG ein wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren. Im Unterschied zu den meisten anderen Verfahren werden Probleme und Symptome nicht als „Krankheit“ betrachtet, sondern als innerhalb der eigenen Geschichte erworbene (soziale) Rollen und Festschreibungen (z. B. als „Schwarzes Schaf“ oder „Sündenbock“) durch ein umgebendes soziales System (Familie, Paar, Arbeitsteam etc.). Die gezeigten Symptome werden als verstehbare Reaktionen in problematischen Situationen und Lösungsversuche verstanden, die nicht zur gewünschten Klärung des jeweiligen Problems geführt haben.

 

Mit Hilfe der Therapieform werden effizient, oft mit vergleichsweise wenig „Sitzungen“, nachhaltig psychische Störungen behandelt.

 

In der Systemischen Therapie ist nicht der isolierte Mensch das Objekt der Betrachtung, sondern die Systeme, in denen er sich bewegt (z. B. die Familie, das Arbeitsteam). Ziel ist es, bestehende Muster, Zusammenhänge und Dynamiken des jeweiligen Systems, ausgehend von dem Grundgedanken, dass sich die Handlungen von Mitgliedern eines Systems wechselseitig beeinflussen, sichtbar zu machen. Das Verhalten der einzelnen Mitglieder des Systems (Eltern, Kinder, Arbeitskollegen, Freunde etc.) bestimmt demnach das Beziehungsgefüge, wobei jedes Mitglied seine unterschiedlichen Sichtweisen und Muster, d.h. seine eigene Wirklichkeit, einbringt. Systemische Therapie betrachtet dabei nicht losgelöst den Einzelnen sondern das, was sich zwischen den einzelnen Systemmitgliedern abspielt und wie diese miteinander umgehen.

 

 



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